Kein Christkindlmarkt in Ingolstadt – Drive-IN Idee diskutiert
Eine Überraschung war diese Entscheidung nicht: Angesichts der Höhe der Covid-19 Infektionszahlen in Ingolstadt ist die Durchführung eines Christkindlmarkts nicht möglich. Darum wurde die entsprechende Beschlussvorlage im Sport- und Veranstaltungsausschuss auch zurück gezogen. „Es tut uns leid,“ erklärte Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll. „Wir hätten den Schaustellern das Geschäft gerne ermöglicht, aber es ist aus Gesundheitsgründen nicht möglich.“ Zugestimmt wurde einer weiteren Bewilligung von Verkaufsständen in der Fußgängerzone. Und laut Tobias Klein (Veranstaltungs GmbH) wird es höchstwahrscheinlich auch Märchenhütten in der Fußgängerzone, womöglich auch im Schlosshof geben. Außerdem wird die Graßl-Krippe auf dem Rathausplatz aufgestellt und im Kulturschaufenster der Sparkasse wird das Christkind täglich ein Türchen am Adventskalender öffnen: „Wir versuchen das umzusetzen, was möglich ist, damit es ein einigermaßen weihnachtliches Flair gibt,“ so Klein.
Eine Idee für einen Drive-IN Christkindlmarkt brachte Fred Over (ÖDP) ins Spiel. Vorbild sei dabei Landshut, wo das praktiziert wird. Als Ort könne er sich den Parkplatz östlich des Stadttheaters vorstellen. Im Losverfahren könne entschieden werden, von welchen Ständen der Drive-IN bestückt wird. Tobias Klein wollte dazu kein kategorisches Nein äußern. Man müsste sich das anschauen, in wie weit es in Ingolstadt machbar sei und wer bereit wäre, mit zu machen. Wirtschaftsreferent Georg Rosenfeld erklärte ebenfalls, es läge am Konzept und sollte nicht an den Parkplätzen scheitern. Allerdings erklärte Verwaltungsjurist Thomas Buchhold (Stadt Ingolstadt), dass es schwer vorstellbar, das infektionsrechtlich genehmigt zu bekommen. Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll meinte schließlich: „Wir können das gerne prüfen, aber können da nichts versprechen.“
Nicht glücklich war Klaus Mittermaier (SPD) mit dem Aus für den Christkindlmarkt oder eine andere Form einer marktähnlichen Lösung. Man sollte diejenigen, die die Stadt seit Jahrzehnten als Partner begleiten, zumindest unterstützen. Er verstehe nicht, warum zum Beispiel noch Flohmärkte in Ingolstadt stattfinden würden und warum es nicht möglich sei, für die abgelehnten Schausteller, die nun nicht in der Fußgängerzone zugelassen sind, irgendwo einen anderen Platz bereit zu stellen. „Eine Bude auf dem Carraraplatz, eine auf den Theatervorplatz“ wäre seine Idee. Aber auch hier macht laut Thomas Buchhold das Infektionsschutzgesetz einen Strich durch die Rechnung.
„Unsere wichtigste Aufgabe ist es, jetzt die Bevölkerung mit zu nehmen,“ meinte Klaus Böttcher (FW). Und Steffi Kürten (Grüne) erklärte: „Bin dankbar für die klaren Worte. Es geht ja nicht darum, dass wir nicht wollen würden. Aber es geht einfach nicht.“