Pläne des Continental-Vorstands sorgen für massive Verunsicherung
Pläne des Continental-Vorstands sorgen für massive Verunsicherung
Neue Sparankündigung statt fundierter Verhandlung mit den Sozialpartnern
Ingolstadt, 15.02.2024. In der heutigen Mitarbeiterversammlung haben Unternehmensvertreter eine weitere Reduzierung des Personals bekannt gegeben. Der Personalabbau soll weltweit 1.750 Stellen im Bereich Forschung und Entwicklung umfassen. Hinzu kommen die bereits kommunizierten Einsparungen im Bereich der Geschäfts- und Verwaltungsstrukturen, die 5.400 Stellen weltweit, 1.300 Stellen deutschlandweit betreffen.
„Die Informationspolitik von Conti ist eine Katastrophe!“
Nick Heindl, Politischer Sekretär der IG Metall Ingolstadt, sagt dazu: „Nach der heutigen Mitarbeiterversammlung herrscht massive Verunsicherung statt Klarheit, denn auf Nachfrage der Belegschaft konnte selbst die Standortleitung nicht konkreter werden. Ich finde es unverantwortlich, mit den Ängsten der Belegschaft zu spielen und diese weiter zu schüren. Wir fordern klare Kommunikation und eine Aufstellung der konkreten Maßnahmen des Unternehmens und die Auswirkungen auf den Standort Ingolstadt.“
Heindl ist zudem Mitglied im Aufsichtsrat der Conti Temic GmbH und stellt klar: „Betriebsrat und IG Metall fordern vom Unternehmen eine umfassende Zukunftsstrategie, die langfristig wirkt und den Beschäftigten Sicherheit und Perspektiven verschafft. Nur gemeinsam mit den Beschäftigten kann Continental dauerhaft wirtschaftlichen Erfolg erzielen. Denn die Belegschaft ist und bleibt das wertvollste Gut des Konzerns. Dabei sperren sich Betriebsrat und IG Metall selbstverständlich keinen Maßnahmen zur Verbesserung der Effizienz, solange sie nicht zu Lasten der Belegschaft gehen. Anders als in einzelnen Medienberichten zu lesen, finden aktuell keine Verhandlungen zwischen Arbeitgeber und (Gesamt-)Betriebsrat statt. Die Betriebsparteien sind in der Informationsphase und führen Gespräche über die weitere Vorgehensweise.“
Mit dem Betriebsrat statt mit McKinsey beraten.
Carmen Löffler, Betriebsratsvorsitzende der Conti Temic microelectronic GmbH in Ingolstadt, äußert ihre Verärgerung: Wir erwarten vom Unternehmen, dass wir als Betriebsrat ernsthaft beteiligt und nicht nur informiert werden. Statt ständig McKinsey an den Tisch zu holen, muss das Unternehmen mit uns Betriebsräten ein tragfähiges Zukunftskonzept für den Standort entwickeln. Fixkosten mit einfach verordnetem Mitarbeiterabbau zu senken und dies noch dazu in Bereichen der Forschung und Entwicklung, ist gerade so, als ob wir den Kindern die Schule verweigern würden und uns dann Jahre später wundern, dass wir keine Fachkräfte mehr haben.“