Titelthema: Auszubildende gesucht und gefunden
Bereits in unserer letzten Ausgabe haben wir über die aktuelle Situation auf dem hiesigen Lehrstellenmarkt berichtet. Diesmal haben wir uns bei der Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt informiert, welche Wege dort beschritten werden, um die 31 angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Bewerberinnen und Bewerber mit Fachhochschulreife bzw. Abitur durchlaufen beim Abiturientenprogramm eine zweijährige Ausbildung ohne Berufsschule. Mit Mittlerer Reife, Fachabitur oder Abitur dauert die Ausbildung zweieinhalb Jahre inklusive Berufsschule. Alle Plätze wurden dank eines aktiven Suchmanagements besetzt. Neben Anzeigen im Printbereich wurden noch weitere Aktionen gestartet. „Wir haben Bewerbertrainings an Schulen, Praktika in unseren Geschäftsstellen, WhatsApp-Praktika, verfügen über IHK-Ausbildungsscouts und sind auf Ausbildungsmessen vertreten“, so Tanja Rottler, Gruppenleiterin „Ausbildung und Entwicklung“. Die Nutzung von Facebook und Instagram ist für sie selbstverständlich. Und wer einen Ausbildungsplatz ergattert hat, kann auch mit weiteren Vorteilen und Benefits rechnen wie zum Beispiel speziellen Fortbildungsangeboten, Sonderzahlungen und übertariflichen Leistungen, so Rottler. Auch Vergünstigungen für Bankgeschäfte, ein eigenes iPad, auch für die private Nutzung, gehören dazu.
In einem ganz anderen Wirtschaftssektor ist die Bachner Gruppe aus Mainburg unterwegs. Das Familienunternehmen steht seit 1920 ihrer Kundschaft in allen Bereichen der Elektrodienstleistungen zur Seite. Seitdem kamen neben dem Hauptsitz in Mainburg 20 weitere Standorte in Deutschland, Österreich, Mexiko und den USA hinzu. In diesem Jahr haben 38 junge Menschen ihre Ausbildung bei Bachner begonnen. Insgesamt werden derzeit knapp 100 junge Menschen dort ausgebildet, Geschäftsführer Thomas Üffink ist zufrieden: „Die interne Personalentwicklung ist ein ganz wesentlicher Teil unserer Unternehmensstrategie. Wir freuen uns, dass sich so viele junge Menschen für eine Ausbildung bei der Bachner Group entschieden haben. Das ist in Zeiten des Fachkräftemangels ein positives Feedback für uns.“
Während sich die Ausbildungen im elektronischen Bereich der Energie- und Gebäudetechnik, der Informationselektronik, im Büromanagement, bei Lagerlogistik und der Technischen Systemplanung bereits etabliert haben, gibt es in diesem Jahr noch zwei neue Berufe. Zum einen bildet das Unternehmen nun auch Kaufleute für Marketingkommunikation aus, zum anderen ist der Bereich Fachinformatik für Anwendungsentwicklung hinzugekommen. Und natürlich bietet auch Bachner interessante Benefits für seine Mitarbeitenden. Unter anderem einen Urlaubszuschuss, Weihnachtsgeld, einen möglichen Zusatzverdienst, Teambuildingevents und exklusiv für Auszubildende ist ab dem dritten Lehrjahr sogar ein monatlicher Tank- oder Shoppinggutschein möglich.
Auf die Ausbilderinnen und Ausbilder kommt es an
Alle Ausbilderinnen und Ausbilder sind ist dafür verantwortlich, die Nachwuchsfachkräfte während ihrer Ausbildung fit für die veränderten beruflichen Anforderungen zu machen. Nur so kann es den Unternehmen gelingen, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen und die steigenden Anforderungen an ein nachhaltiges unternehmerisches Handeln zu erfüllen.
Bei der Sparkasse sind dies ein internes Motivationsprogramm für Azubi-Betreuenden insbesondere für den Umgang mit den Auszubildenden sowie regelmäßige Anpassungen in der Unterstützung der Betreuenden. Bei Bachner findet für die Ausbildungsbeauftragten zweimal im Jahr ein gemeinsames Treffen statt. Darin geht es sowohl um interne als auch um gesetzliche Neuerungen, aber auch darum, was im vergangenen halben Jahr passiert ist. Außerdem wird im Sinne einer positiven Fehlerkultur besprochen, in welchen Situationen man besser hätte reagieren können.
Das ist ein Artikel aus der aktuellen Print-Ausgabe…
Kommentar
Lebenslanges Lernen ist keine Phrase
Ausbilderinnen und Ausbilder, die die Themen „Digitalisierung“ und „Nachhaltigkeit“ aktiv und mit innovativen Methoden in den Ausbildungsalltag der Azubis integrieren, tragen entscheidend dazu bei, dass Unternehmen über Nachwuchs-Fachkräfte verfügen, die sich in den zunehmend digitalen Arbeitsprozessen selbstständig zurechtfinden und den Nachhaltigkeitsgedanken in ihrem Verantwortungsbereich auch umsetzen können. Für diese erweiterten Anforderungen ist zum einen ein erweitertes Know-how in diesen Themenfeldern nötig. Zum anderen erfordert die Integration dieser Themen in den Ausbildungsalltag auch eine innere Bereitschaft zur Innovation und ein besseres Verständnis für die digitale Transformation von Wirtschaft und Arbeit sowie eine konkrete Unterstützung bei der Weiterentwicklung der Ausbildung im eigenen Betrieb. Dazu gehört auch das Abschneiden alter, nicht mehr benötigter Zöpfe.