Alles auf eine Karte setzen
Gold? Nö. Vanille? Schon besser. Online-Händler? Ja, vielleicht. Aber wer wirklich ordentlich Geld machen wollte in der Corona-Krise, der hat in Pokémon Karten investiert. Besser: Er hatte sich mit solchen Karten schon vor den ganzen Lockdowns und Homeoffice-Phasen eingedeckt. Zu günstigen Einkaufspreisen, versteht sich. Dann kam Corona und die Menschheit besann sich auf das Wesentliche, nämlich das Spielen! Nicht nur die Playstation war auf einmal so wertvoll wie ein ganzer Tanker voller Öl, sondern auch Sammelkarten sind im Wert gestiegen. Bei den Pokémon Karten soll es sogar eine Wertsteigerung von 527 Prozent im Jahr 2020 gegeben haben. Wahnsinn! Besonders seltene Karten werden sogar für mehrere Hunderttausend Dollar gehandelt.
Man stelle sich vor, die Sparkasse Ingolstadt-Eichstätt hätte einen „Pikachu-Fonds“ angeboten, der dann durch die Decke gegangen wäre. Oder bei der Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte würde man eine Dragonir-Investition tätigen können, die mehr Geld abwerfen würde als alle Tesla-Aktienpakete zusammen. Der Verwaltungsaufwand wäre dabei gering, lediglich ein zuverlässiger Spielkartenkenner (gerne ein kostengünstiger Azubi) müsste die Schätze hin und wieder zählen und in den Tresor einsperren. So leicht macht man Millionen! Das Geld wird dann natürlich für Notleidende verwendet. Allerdings zweckgebunden. Es geht um notleidende Pokémon. Die Rede ist von den freilaufenden Exemplaren, die sich nicht auf Spielkarten befinden. Vor Jahren waren sie noch schwer begehrt, wurden gesucht, gefangen und gejagt. Aber inzwischen lungern sie einsam und unerkannt auf Straßen, Plätzen und in Parks herum, ohne registriert, geschweige denn gefüttert zu werden. Diesen armen Geschöpfen wäre dann dank Corona auch endlich geholfen.