Nebenkostenprivileg wird abgeschafft
Nebenkostenprivileg wird abgeschafft
Ab Juli 2024 keine Kabelgebühren mehr für Mieter
Mieterinnen und Mieter zahlen häufig pauschal über die Betriebskosten das Kabelfernsehen
mit, unabhängig davon, ob sie den Anschluss nutzen oder nicht. Das sogenannte
Nebenkostenprivileg ermöglichte es den Vermietern, die Gebühren für den Kabelanschluss auf
die Mietparteien umzulegen. Zum 1. Juli 2024 ändert sich das, denn die Übergangsfrist für das
seit 1. Dezember 2021 bestehende Gesetz zur Abschaffung des Nebenkostenprivilegs endet.
Künftig wählen Mieter*innen selbst, wie sie Fernsehen empfangen. Wer weiterhin auf
Kabelfernsehen setzt, muss sich selbst um einen Anschluss kümmern. Der VerbraucherService
Bayern im KDFB e.V. (VSB) rät, nicht voreilig Verträge abzuschließen und verschiedene
Angebot zu vergleichen.
„Das Kabelfernsehen wird nicht abgeschaltet, aber Vermieter sind in der Pflicht, den
Sammelvertrag zu kündigen. Möchten Mieter weiterhin Kabel-TV beziehen, müssen sie sich
spätestens im Juni 2024 um einen Anschluss kümmern und einen eigenen Vertrag mit einem
Anbieter schließen, ansonsten wird die TV-Buchse verplombt“, erklärt Barbara Schmidmeier,
Verbraucherberaterin beim VSB. TV-Kabel-Anbieter bieten in der Regel eine sogenannte
Versorgungsvereinbarung an. Das heißt, dass bisherige Mieter direkt mit dem Kabelanbieter
einen Vertrag schließen und sich auf die vorherige Versorgung über die Sammelverträge
beziehen.
Kabelanbieter setzen sogenannte Medienberatende ein, die direkt vor Ort – an der Haustür –
einen Vertrag für die Kabel-TV-Versorgung abschließen möchten. „Lassen Sie sich nicht übereilt
zu einem Vertragsabschluss an der Haustür überreden, vergleichen Sie die Angebote der
Anbieter“, rät Schmidmeier.
Bei Neuverträgen sollten Verbraucher*innen auf folgendes achten:
• Laufzeit und Umfang des Angebotes
• Kündigungsfristen: monatlich kündbar oder nach 24 Monaten (je länger die Laufzeit desto
günstiger der Tarif)
• Qualität – nicht jeder Tarif beinhaltet die hochauflösenden HD- Qualität, diese kostet
meist mehr
Es gibt auch Alternativen zum bisherigen Kabelanschluss. Fernsehen ist digital, die
Verbreitungswege haben sich geändert. Heutzutage kann der Empfang komplett über das
Internet erfolgen, zum Beispiel klassisch via IPTV oder per Streaming.