Exotische Kulturpflanzen aus Bayern
Exotische Kulturpflanzen aus Bayern
Regionalität als Antwort auf den Klimawandel
Die Temperaturen steigen im Mittel an und Trockenheitsperioden nehmen zu, auch in Bayern.
Landwirtschaftliche Forschungsinstitute untersuchen deshalb die Eignung exotischer Arten als
zukünftige hitze- und trockenheitsbeständige Alternativen im heimischen Anbau. Einige haben
es bereits in den kommerziellen Landbau geschafft, wie Wasser- und Zuckermelonen, Ingwer,
Quinoa und Soja. Welche Vorteile und Hürden der Anbau exotischer Kulturpflanzen mit sich
bringt, weiß der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).
„Die Pionierarbeit mit exotischen Pflanzen ist für uns alle von Bedeutung, weil wir von den
Vorteilen regionaler Produkte profitieren“, betont Sandra Nirschl, Ernährungsexpertin beim
VSB. Durch das Wegfallen langer Transportwege verringert sich der CO2-Fußabdruck der
exotischen Lebensmittel deutlich. Die Früchte haben eine höhere Qualität und einen besseren
Geschmack, da sie reif geerntet und frisch verkauft werden können. Auch bietet der regionale
Anbau mehr Transparenz für Verbraucher*innen, da hierzulande strengere Gesetze gelten,
beispielsweise beim Einsatz von Pestiziden. Offizielle Regional- und Bio-Siegel garantieren
zudem die Einhaltung rechtlicher Vorgaben.
Der Anbau neuer Arten ist allerdings auch mit einigen Herausforderungen verbunden: Spätfröste
im April und Mai können für Ernteausfälle sorgen, und die teils nötige zusätzliche Bewässerung
und Beheizung verursacht Mehraufwand und -kosten. Fehlende Erfahrungswerte erfordern viel
Eigeninitiative. „Dementsprechend sind die Anbaumengen aktuell noch gering und die
Endpreise für Verbraucher*innen deutlich höher als bei importierter Ware“, erklärt Nirschl. Aus
ökologischer, ethischer und gesundheitlicher Sicht lohnt es sich trotzdem zuzugreifen. Zu kaufen
gibt es die heimischen Exoten meist in Hofläden, auf Wochenmärkten, bei kleineren Obst- und
Gemüseläden oder an Selbstbedienungsständen am Straßenrand.
Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp.