Verbraucherverband warnt vor „Tinder-Trading-Scam“ – Eine neue Cyberbetrugs-Masche breitet sich aus
Verbraucherverband warnt vor „Tinder-Trading-Scam“ – Eine neue
Cyberbetrugs-Masche breitet sich aus
Der VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB) warnt vor einer sich schnell ausbreitenden
Form des Internetbetrugs, bekannt als „Tinder-Trading-Scam“. Die Betrugsmethode, die häufig
über Online-Dating-Plattformen wie Tinder beginnt, führt dazu, dass ahnungslose
Verbraucher*innen in betrügerische Investitionen mit Kryptowährungen gelockt werden und
dabei Millionenbeträge verlieren.
„Es handelt sich hierbei um eine besonders perfide Form des Betrugs, bei der die Täter zuerst
eine emotionale Bindung zu ihren Opfern aufbauen, um sie dann zur Investition in gefälschte
Kryptowährungsseiten zu überreden. Am Ende verlieren die Opfer sowohl ihr Geld als auch den
Glauben an die Liebe“, sagt Jochen Weisser, Jurist beim VerbraucherService Bayern.
Allein in Deutschland beläuft sich der finanzielle Schaden nach Angaben der Polizei auf bisher
etwa 20 Millionen Euro. „Wir sehen einen dramatischen Anstieg dieser Betrugsform. Da die
Täter, d.h. sowohl die Tinder-Matches als auch die Hintermänner der angeblichen
Kryptowährungsunternehmen, sich regelmäßig außerhalb der EU aufhalten, ist es nahezu
unmöglich ‚investiertes‘ Geld wieder zurückzuerhalten“, warnt Jochen Weisser.
Aber der Schaden ist nicht nur finanzieller Art. Die emotionalen Auswirkungen auf Betroffene
können verheerend sein, mit vielen Opfern, die aus Scham keine Anzeige erstatten. „Wir müssen
dringend das Bewusstsein für diese Art von Betrug schärfen und den Verbrauchern die
Werkzeuge an die Hand geben, um sich dagegen zu schützen“, bekräftigt Jochen Weisser.
Der Verbraucherverband rät den Nutzern von Dating-Apps und sozialen Medien, bei Gesprächen
über Geldanlagen und insbesondere Kryptowährungen vorsichtig zu sein. Weisser fügt hinzu:
„Seien Sie wachsam, wenn Ihr Match von einer lukrativen Investition spricht oder Sie auf eine
andere Plattform zum Investieren drängt. Investieren Sie niemals Geld, das Sie sich nicht leisten
können zu verlieren, und überprüfen Sie die Glaubwürdigkeit der Investitionsplattformen.“
Der VSB-Jurist fährt fort: „Die beste Verteidigung ist immer noch eine gesunde Portion Skepsis
und das Bewusstsein um solche Maschen. Wenn ein Angebot zu gut klingt, um wahr zu sein, ist
es das in aller Regel auch. Und vor allem, wenn Sie selbst betroffen sind, erstatten Sie umgehend
Strafanzeige, und zwar auch dann, wenn Sie den Betrugsversuch noch rechtzeitig bemerkt
haben.“