Feuerwehrbedarfsplan für Ingolstadt vorgelegt
Feuerwehrbedarfsplan für Ingolstadt vorgelegt
Die Stadt Ingolstadt hat einen Feuerwehrbedarfsplan in Auftrag gegeben, der den Bestand analysiert und Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung des abwehrenden Brandschutzes und des technischen
Hilfsdienstes im Stadtgebiet beschreibt. Das Gutachten wurde heute
zunächst den Fraktionen des Stadtrates zur Befassung übergeben, ab
Juni wird es im Sitzungslauf beraten und beschlossen (zunächst in der
Kommission für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungswesen
am 21. Juni). Ab Ende dieser Woche wird der Feuerwehrbedarfsplan auch online öffentlich zugänglich gemacht (weitere Info hierzu folgt).
Für Großstädte mit Berufsfeuerwehren ist die Erstellung eines Feuerwehrbedarfsplans vorgesehen. Die Stadt kommt damit einer gesetzlichen Verpflichtung nach. Der Feuerwehrbedarfsplan legt qualitative
Ziele fest, um den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. Bei Szenarien wie einem Wohnungsbrand im Mehrfamilienhaus oder einer
technischen Hilfeleistung, wie einem Verkehrsunfall mit einem PKW,
sind bestimmte Schutzziele und Erreichungsgrade definiert. In der
Schutzzielstufe 1 soll das Eintreffen von zehn Feuerwehreinsatzkräften
innerhalb von 10 Minuten nach dem Notruf erfolgen. In der Schutzzielstufe 2 sind weitere sechs Feuerwehreinsatzkräfte innerhalb von 15
Minuten nach dem Notruf angestrebt. So sehen es die bayernweit einheitlichen Regelungen vor.
Um diese umsetzen zu können, sind die örtlichen Gegebenheiten zu
berücksichtigen. In Ingolstadt sind dies dicht bebaute Innenstadtbereiche, mehrere Industrie- und Gewerbebereiche und eine starke Nord-Süd- und West-Ost-Ausdehnung mit Wohnbebauung, auch in den peripheren Siedlungsbereichen. Auch die Aufstellung von Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet wird hier erfasst und berücksichtigt.
Die Erstellung eines Gutachtens wurde 2022 bei einem Fachingenieurbüro in Auftrag gegeben und stellt einen konkreten Bedarf zur Sicherstellung des Brandschutzes und der technischen Hilfeleistung im gesamten Stadtgebiet dar. Der im Frühjahr 2023 vom Gutachter vorgelegte Entwurf wurde zunächst verwaltungsintern bewertet und mit der
Aufsichtsbehörde, der Regierung von Oberbayern, fachlich abgestimmt. Um den aktuellen Anforderungen fortlaufend gerecht zu werden, soll der Feuerwehrbedarfsplan alle fünf Jahre fortgeschrieben
werden.
Bei der Erstellung des Feuerwehrbedarfsplans wurden neben dem
Amt für Brand und Katastrophenschutz auch die Freiwilligen Feuerwehren im Stadtgebiet aktiv eingebunden. Umfragen wurden durchgeführt, um relevante Daten, wie zum Beispiel die tägliche Verfügbarkeit,
zu erfassen. Auch die Feuerwehrhäuser wurden im Hinblick auf baulichen Zustand, Hygiene und Umkleidesituation berücksichtigt, um optimale Arbeitsbedingungen für die Einsatzkräfte sicherzustellen.
Um den gesetzlichen Auftrag zu erfüllen und ein einheitliches Sicherheitsniveau im gesamten Stadtgebiet zu gewährleisten, strebt die Verwaltung eine Optimierung der Standortstruktur der Berufsfeuerwehr
an. In einem ersten Schritt muss ein geeignetes Grundstück für eine
neue Feuerwache im südlichen Teil der Stadt gefunden werden, wie
es auch im Bedarfsplan gefordert ist. Ferner muss weiteres Personal
bei der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr aufgebaut werden. Im ehrenamtlichen Bereich sollen zusätzliche Kräfte durch Werbekampagnen und Öffentlichkeitsmaßnahmen gefunden werden, was im Bedarfsplan auch konkret von den Gutachtern vorgeschlagen wird. Auch
bei der technischen Ausstattung schlägt das Gutachten Erneuerungen
vor, gerade auch im Fuhrpark der gesamten Feuerwehr Ingolstadt.
„Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger steht an oberster Stelle“,
betont Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf. „Der jetzt vorliegende
Feuerwehrbedarfsplan ermöglicht es uns, konkrete Maßnahmen zu ergreifen und den Ausbau der Feuerwehrinfrastruktur zielgerichtet voranzutreiben. Hierzu wird die Verwaltung eng mit den Feuerwehrorganisationen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass wir die besten Lösungen für die Sicherheit unserer Stadt finden.“
„Auch wenn besonders tagsüber die Einhaltung der Rettungsfristen in
der ersten Alarmierung primär nur durch die Berufsfeuerwehr gewährleistet werden kann, bleiben die Freiwilligen Feuerwehren als zweite
Säule bei der Bewältigung von Einsätzen unabdingbar. Es ist ein großartiges hochqualifiziertes ehrenamtliches Engagement, für das wir als
Stadt sehr dankbar sind“, so die zweite Bürgermeisterin Dr. Dorothea
Deneke-Stoll.
Die Stadt Ingolstadt ist stolz auf ihre engagierten Feuerwehren und
setzt sich kontinuierlich für die Verbesserung des Brandschutzes und
der technischen Hilfeleistung ein. Der vorgelegte Feuerwehrbedarfsplan – es ist der erste seit Ausgründung der Berufsfeuerwehr im Jahr
1993 – bildet eine solide Grundlage, um diesen Anspruch zu erfüllen
und die Sicherheit aller Einwohnerinnen und Einwohner weiterhin zu
gewährleisten.