Realitätsnahe Übung im Fort Rosenschwaige: Jugendliche bei Szenario einer Lebensmittelvergiftung gerettet
Was als harmloser Ausflug begann, endete dramatisch – zumindest im Übungsszenario: Mehrere Jugendliche zeigten plötzlich Symptome einer Lebensmittelvergiftung, mitten in einem abgelegenen Gelände ohne Handynetz. Nur einer von ihnen schaffte es zu Fuß zur nächsten Straße, um einen Notruf abzusetzen – doch genaue Angaben zum Standort konnte er nicht machen. Sofort rückten Rettungshundestaffeln, Drohneneinheiten und Spezialkräfte an, um die Jugendlichen zu suchen, medizinisch zu versorgen und in Sicherheit zu bringen.
Glücklicherweise handelte es sich nicht um einen echten Notfall, sondern um eine groß angelegte, realitätsnahe Übung des Regionalverbandes der Johanniter Oberbayern. Über 60 Ehrenamtliche trainierten am Samstag auf dem Gelände des Fort Rosenschwaige den Ernstfall. Unter dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen“ arbeiteten die verschiedenen Ortsverbände eng zusammen.
Im Einsatz waren sechs Hundeteams – bestehend jeweils aus einem Hund und zwei Hundeführern –, eine Drohneneinheit (SEG F.L.I.G.H.T.) sowie die Unterstützungsgruppe Schweres Gelände (USG). Zusätzlich präsentierte der Ortsverband Ingolstadt seine schwimmfähigen Fahrzeuge, die speziell für Einsätze bei Hochwasserlagen angeschafft wurden. Gerade in Zeiten zunehmender Naturkatastrophen stellen diese Fahrzeuge eine wichtige Ergänzung zur klassischen Rettungstechnik dar.
Wie Sven Müller (Ortsbeauftragter Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.) und Alexandra Reinhart (Mitglied des Regionalvorstandes) von den Johannitern bestätigten, sind regelmäßige Übungen – sowohl gemeinschaftlich als auch verbandsintern – unerlässlich. Denn die Technik wird immer komplexer und eine gute Abstimmung der verschiedenen Einheiten kann im Ernstfall Leben retten.
Solche gemeinsamen Übungswochenenden sind nicht nur wichtig für das Training, sondern auch für den Zusammenhalt: Ehrenamtliche aus allen Altersgruppen – von Jugendlichen über junge Erwachsene bis hin zu Senioren im Rentenalter – arbeiten hier Seite an Seite. Gerade das persönliche Kennenlernen und das Vertrauen untereinander sind entscheidende Faktoren für den Erfolg im Einsatz.
Für die Redaktion von IN-direkt bot sich ein spannender Einblick in die beeindruckende Arbeit der Johanniter und das enorme Engagement ihrer Ehrenamtlichen.
Ein wichtiger Hinweis der Johanniter noch an alle Verkehrsteilnehmer: Wenn Einsatzfahrzeuge der Johanniter in Kolonnen unterwegs sind, sollten private Autofahrer diese niemals überholen – die Sicherheit aller Beteiligten hat oberste Priorität.
Mehr Info:
https://www.johanniter.de/juh/lv-bayern/rv-oberbayern/standorte-einrichtungen-in-oberbayern/einrichtung-vor-ort/standort-ingolstadt-996/