Corona Tests, Care-Pakete, Stadtrats-Sonderausschuss
Zwei bestätigte „Corona-Fälle“ gibt es aktuell in Ingolstadt. Das erklärte Oberbürgermeister Christian Lösel im Rahmen einer Pressekonferenz im Historischen Sitzungsaal des Alten Rathauses. Dort befindet sich momentan die „Schaltzentrale“, in der die verschiedenen Kanäle in Sachen „Corona-Prävention“ zusammen laufen. Erstmals tagte am Dienstag auch die entsprechende Führungsgruppe Katastrophenschutz. Der zweite infizierte Ingolstädter zeige wie der erste Betroffene auch einen leichten Verlauf der Erkrankung und hatte keinen Kontakt zu weiteren Personen.
Keine Hamsterkäufe – regelmäßig informieren
„Wir befinden uns in einer sehr ernsten Lage, die sich stetig verändert“, sagte Christian Lösel. Diese stelle Behörden und Bevölkerung vor eine große Herausforderung: „Die Maßnahmen sind tiefgreifend, aber absolut notwendig.“
Er warte aber auch davor, in Panik auszubrechen: „Hamsterkäufe sind nicht notwendig!“ Es gelte die Bestimungen und Vorgaben von Bund, Land und Stadt zu befolgen: „Bitte informieren Sie sich regelmäßig über die verschiedenen Kanäle der Stadt!“ bat der OB eindringlich. Unter www.ingolstadt.de/corona sowie auf den Facebook und Instagram Kanälen der Stadt sind die neuesten Infos online.
Ab Montag voraussichtlich Tests im Klinikum möglich
Am Klinikum Ingolstadt werden derzeit die Kapazitäten für eigene Covid-19-Testauswertungen geschaffen. „Wir nehmen die anrollende Epedemiewelle sehr ernst,“ erklärte der ärtztliche Direktor Dr. Andreas Tiete. Ab dem kommenden Montag könne man wahrscheinlich mit eigenen Tests im Haus beginnen. 38 Tests sind bisher im Klinikum veranlasst worden (und noch durch Labore außerhalb durchgeführt worden). Die entsprechenden Laborkapazitäten werden vom Gesundheitsamt gesichert. Außerdem könne man im äußersten Notfall bis zu 70 Intensivbeatmungsplätze bereit halten, so Tiete. „Notfälle und Patienten mit dringlichen Eingriffen werden versorgt“, betonte er. Allerdings würde das OP-Programm reduziert, Besucher sind im Klinikum nicht mehr zugelassen.
Daneben wird auf dem Gelände des Audi-Sportparks gerade ein Diagnose-Zentrum eingerichtet, das in Kürze in Betrieb gehen soll.
Care-Pakete der Tafel
Nachdem die Ingolstädter Tafel die reguläre Ausgabe von Lebensmitteln zum Ende der Woche vorerst einstellt, kommen sogenannte „Care-Pakete“ zum Einsatz. Zur letzten Ausgabe in Ingolstadt am Mittwoch wird den Tafelkunden deshalb jeweils ein solches Paket überreicht. Darin befinden sich haltbare Lebensmittel und Konserven aus Eigenbeständen der Tafel sowie Waren einer großzügigen Lebensmittelspende der Stadt Ingolstadt.
Nach Information des Oberbürgermeisters organisiert das Bayerische Rote Kreuz in Ingolstadt außerdem einen Einkaufsdienst für Personen aus Risikogruppen.
Stadtrat richtet Corona-Ausschuss ein
Die Sitzung des Stadtrats am Mittwoch (ab 16 Uhr) im Festsaal des Stadttheaters beschrieb OB Lösel als notwendig, „weil nur der Stadtrat einen kleinen, voraussichtlich 12 Personen umfassenden Corona-Ausschuss beschließen kann.“ Dieser sollte dann schnell und flexibel handlungsfähig sein. Der OB könne zwar dringliche Anordnungen machen, aber diese hätten im Ernstfall ihre Grenzen. Zudem würde nahezu zur selben Zeit auch in München der Stadtrat in Sachen Corona zusammen kommen.
Hilfen und Informationen
Die Stadt Ingolstadt hat ein Bürgertelefon eingerichtet, bei dem besorgte Bürger im Zusammenhang mit medizinischen Fragen Auskünfte zum Corona-Virus, zu richtigen Verhaltensweisen und zu Hygiene-Tipps erhalten können und ihre Fragen hierzu stellen können. Das Corona-Bürgertelefon ist ab sofort erreichbar unter der Rufnummer 0841/305-1430 von Montag bis Freitag, 8 bis 20 Uhr, am Wochenende von 9 bis 18 Uhr.
Zusätzlich wurde auch die personelle Besetzung und Erreichbarkeit des regulären Bürgertelefons für allgemeine Fragen erhöht. Dieses ist erreichbar unter 0841/305-1600, von Montag bis Freitag, 8 bis 20 Uhr, am Wochenende von 9 bis 18 Uhr.
Hier können z.B. Fragen zur Umsetzung der heutigen Allgemeinverfügung des Freistaates oder zur Einschränkung des Publikumsverkehrs der Stadtverwaltung und alternative Kontaktmöglichkeiten gestellt werden. „Ohne Terminvereinbarung lassen wir niemanden mehr ins Rathaus,“ betonte Christian Siebendritt, Personalreferent und Leiter des städtischen Pandemiestabs. Deshalb werde auch die Besuchersteuerung im Neuen Rathaus optimiert.
Rund 100 städtische Dienstleistungen können online erledigt werden unter www.ingolstadt.de/online.
Falls unverzichtbare persönliche Vorsprachen notwendig werden, müssen diese telefonisch angemeldet werden. Eine Vorsprache in den Rathäusern wird damit nur noch nach Terminvereinbarung möglich sein.
Die Telefonnummern der jeweiligen Dienststellen sind über die o. g. Internetseiten abrufbar, eine Zusammenfassung der Nummern ist unter www.ingolstadt.de/Termin abrufbar.
Die IFG Ingolstadt bietet ab sofort eine Hotline an, bei der sich alle betroffenen Unternehmen in der Region im Zusammenhang mit dem Corona-Virus Auskünfte über Anlaufstellen, Informationsmöglichkeiten und Förderprogramme einholen können.
Das Corona-Unternehmertelefon ist ab sofort erreichbar unter der Rufnummer 0841 305-3003.
Darüber hinaus wurde unter www.ingolstadt-ifg.de/corona eine Informationsseite eingerichtet, auf der die wichtigsten Informationen und Meldungen – etwa in den Bereichen betriebliche Pandemieplanung, finanzielle Unterstützung von Unternehmen, Kurzarbeit etc. – aufgeführt sind. Die Seite wird laufend erweitert und die aktuellsten Neuigkeiten und Entwicklungen werden aufgenommen.
Foto Tafel: Stadt Ingolstadt/Betz