Erste „Mieter“ im Schwalbenturm eingezogen
Der Turm an der Jahnstraße soll Vögeln und Fledermäusen Brutmöglichkeiten bieten.
„Spatzen wohnen schon drin und wir hoffen, dass auch Fledermäuse eingezogen sind,“ erklärte Rudolf Wittmann, der Kreisvorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz beim Ortstermin am Schwalbenturm. Hier an der Ecke Jahnstraße/Münzbergstraße steht das große „Vogelhäuschen“, das als Ausgleichsmaßnahme für das Wohngebäude IN-Tower vom Bauträger dort installiert wurde. „Wie beim IN-Tower ist noch nicht alles eingezogen,“ meinte denn auch Oberbürgermeister Lösel, der die gute Zusammenarbeit mit dem LBV und insbesondere Rudolf Wittmann betonte. Insgesamt gehen es darum, an einer naturnäheren Stadt zu arbeiten.
V.l.: Rudolf Witmann (Vors. LBV), OB Christian Lösel, Birgit Müller (Leiterin Umweltamt) und Peter Krause (LBV)
Dazu gehören eben auch Brutplätze für Vögel wie die Mehlschwalbe, die sich hier an besagter Stelle offenbar wohl fühlt: „Hier ist unsere beständigste, kleine Mehlschwalbenkolonie,“ erklärte Rudolph Wittmann. Eine Infotafel informiert seit 2019 über das Projekt und seine wichtige Bedeutung für den Erhalt von Brutmöglichkeiten. Allerdings habe die Zahl der Schwalben in den vergangenen vier bis fünf Jahren stark abgenommen, was zum einen an den fehlenden Insekten und der Flächenversiegelung liege („Es gibt zu wenig Pfüzen“), aber vor allem auch an den Zuständen in den Ländern, in denen die Zugvögel überwintern. „Der Baumwollanbau ist ökologisch die größte Katastrophe, die es gibt,“ so Wittmann, „es kommen weniger Schwalben zurück, als weg ziehen.“
Damit sich ab März die Ingolstädter Mehlschwalben angezogen fühlen, wird in den Schwalbenturm nun noch eine solarbetriebene Box installiert, die Sozialgeräusche der Vögel aussendet. So haben die Tiere durch diese Klangattrappe den Eindruck, dass da schon jemand wohne und würden sich dort lieber ansiedeln. Was dazu noch nötig wäre, wären mehr Blühflächen. Hier sieht Rudolf Wittmann auf dem Gelände des Schwalbenturms noch Nachholbedarf: „Es waren eigentlich 70 Quadratmeter ausgemacht, das sind jetzt höchstens 15.“