Lösel: Wirtschaftlichen Wandel verträglich gestalten
Zur Grundsatzvereinbarung von Audi mit dem Betriebsrat nimmt Oberbürgermeister Christian Lösel wie folgt Stellung:
„Wir begrüßen sehr, dass mit der Verlängerung der Jobgarantie bis 2029 Sicherheit für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen wurde. Auch die Ankündigung, den geplanten Abbau von Arbeitsplätzen durch Fluktuation und Ruhestandsprogramme vorzunehmen, ist im Sinne der Beschäftigten. Wir teilen hier ausdrücklich die Freude des Betriebsrates über diesen Erfolg.
Grundsätzlich bedeutet der technologische Wandel im Automobilsektor große Herausforderungen – nicht nur für die Unternehmen. Die Stadt Ingolstadt versucht daher seit einigen Jahren ihren Teil zu diesem generellen Wandel beizutragen und durch die gezielte Förderung neuer Technologien gemeinsam mit Unternehmen und Gewerkschaften die Grundlagen für neue, qualifizierte Arbeitsplätze in Ingolstadt zu schaffen. In diesen Bemühungen werden wir auch künftig nicht nachlassen: `Arbeitsplätze, Arbeitsplätze, Arbeitsplätze´ – so lautet das übergeordnete Ziel.
Die Stadt Ingolstadt wird daher alles in ihren Kräften Stehende tun, um den wirtschaftlichen und technologischen Wandel so verträglich wie möglich zu gestalten. Hierzu arbeiten wir mit Gewerkschaften, Betriebsräten und Unternehmen an neuen Technologien für unseren Standort. Über neue Produkte sollen neue, gut und fair bezahlte Arbeitsplätze entstehen“.
Die Zukunftsstrategie der Stadt sieht nach den Worten des Oberbürgermeisters wie folgt aus:
1. „Wir werden unsere aktive Wirtschaftsförderung ab 2020 sowohl personell wie auch finanziell nochmals deutlich stärken.
2. Wir haben bereits große Technologie- und Forschungsförderprogramme bei Bund und Land beantragt. Wir werden in den kommenden Monaten weitere Anträge stellen und den technologischen Wandel damit weiter unterstützen.
3. Ziel ist es, auch Clean-Tech (saubere Technologien) mit am Standort zu entwickeln und anzusiedeln, um Klimaschutz und Arbeitsplatzbedarf miteinander zu versöhnen und die Finanzmittel der Stadt zur gleichzeitigen Erreichung beider Ziele zu nutzen.
4. Unsere Gewerbesteuer-Einnahmen sind tendenziell rückläufig. Jedoch sind wir schuldenfrei und haben Rücklagen aus den guten Jahren. Diese Rücklagen werden in den Folgejahren nun für unsere Bevölkerung genutzt.
5. Unsere geplanten Großprojekte (Kitas, Schulen, Infrastruktur) stehen ausdrücklich nicht zur Debatte; unsere Bevölkerung hat berechtigte Bedarfe und einen berechtigen Anspruch auf bestmögliche Bildungseinrichtungen und Infrastruktur. Damit investiert die Stadt mit Vollgas weiter.
Dadurch dass nicht klar ist, welche Technologien sich in Zukunft durchsetzen werden, versucht sich die Stadt mit ihren Partnern breitestmöglich aufzustellen: städtische Wasserstoffstrategie, autonomes Fahren, Künstliche Intelligenz, Teststrecken und Testfelder, Urban Air Mobility, Biotechnik, Wissenschaftsstandort Ingolstadt und Hochschul-Ausbau werden daher mit aller Kraft vorangetrieben.
In diesem Zusammenhang darf ich auch nochmals auf die gemeinsame Initiative zwischen den Gewerkschaften, den Betriebsräten und dem Rathaus mit dem Schreiben an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel verweisen", so Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel.
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