UAM Forschungsprojekt: Flugtaxi und der ÖPNV
Was wäre, wenn es in München, Ingolstadt oder Landshut zusätzlich zum Individualverkehr, zu Bussen und Bahnen auch noch Flugtaxis gäbe, die jemanden von A nach B transportieren. Würde das den Verkehr entlasten? Und wie müsste das Flugtaxi-Angebot aussehen, damit es von möglichst vielen Menschen genutzt wird?
Mit all diesen Fragen haben sich Wissenschaftler der Technischen Universität München, der Technischen Hochschule Ingolstadt und der Forschungseinrichtung Bauhaus Luftfahrt in einem gemeinsamen Projekt befasst, das nun an der THI präsentiert wurde. Es war das erste Projekt, das im Rahmen der Ingolstädter Urban Air Mobility (UAM) Initiative zu Ende geführt wurde. Es trägt den Titel „Erforschung des langfristigen Anwendungspotenzials von Urban Air Mobility als Ergänzung zum öffentlichen Personennahverkehr am Beispiel Oberbayern (OBUAM)“. Dazu wurden die Mobilität von rund 4,5 Millionen Einwohnern der Städte München, Augsburg, Ingolstadt, Landshut und Rosenheim und deren Einzugsgebiete untersucht. Dass sich hier insbesondere in München, aber auch in Ingolstadt, Staus „errechneten“, war keine Überraschung. Nun kombinierte man mögliche Flugtaxi-Bewegungen mit den klassischen Verkehrswegen und berechnete verschiedene Modelle mit unterschiedlichen Parametern wie Anzahl der Vertiports (Lande- und Startplätze), Preis und Flottengröße. Letztendlich wurde ein modaler Anteil von UAM zwischen 0,05 % und 1,60 % errechnet.
Fazit: „Wir werden mit dieser Technologie keine Staus auflösen,“ erklärte Dr. Kay Plötner (Leiter Ökonomie und Verkehr von Bauhaus Luftfahrt), aber der zusätzliche Transportmodus bringe zusätzliche Vorteile. Als schneller und flexibler Service könnten Flugtaxis das Transportangebot ergänzen.
V.l.: Prof. Dr, Harry Wagner (THI), Dr. Kay Plötner (Bauhaus Luftfahrt), Prof. Dr. Thomas Suchandt (THI Vizepräsident), OB Dr. Christian Lösel und MdB Dr. Reinhard Brandl
Die Vorstellung der Studie fand im Rahmen des Netzwerktreffens der Initiative „Urban Air Mobility“ an der Technischen Hochschule Ingolstadt statt. Hier ging es um verschiedene Projekte und Entwicklungen aus dem Bereich der „Flug-Mobilität“. Oberbürgermeister Christian Lösel betonte bei dieser Gelegenheit, dass es ihm vor allem um das Thema Forschung, Entwicklung und Schaffung von Arbeitsplätzen gehen. 12 Millionen Euro an Fördermitteln habe man dazu bereits an den Standort Ingolstadt ziehen können. Anfang 2020 wird in Manching mit dem brigk Air ein Gründerzentrum für Unternehmen aus der Air Mobility Branche eröffnet: „Wir haben absolut keine Werbung dafür gemacht, aber es haben schon 15 Unternehmen ihr Interesse angemeldet,“ erklärte dazu der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl.