Grüne: CSD soll nachwirken
Die Ingolstädter Grünen wollen eine nachhaltige Wirkung des 1. Ingolstädter Christopher Street Day (CSD) am 21. September und haben sich dazu an Oberbürgermeister Christian Lösel gewandt. Dazu heißt es in einer Pressemitteilung der Partei:
Neben dem positiven Effekt, dass Ingolstädter*innen erstmals nicht in andere Großstädte reisen müssten, um an einem CSD teilnehmen zu können, sollte die Kommunalpolitik die queeren Interessen aktiv aufnehmen. Das sei sicherlich eine der Wirkungen, die sich die Veranstalter*innen eines CSD erwarten, so die GRÜNEN Stadträtinnen Kleine und Leininger. Beide begrüßen ausdrücklich, dass sich der Ingolstädter OB als CSD-Schirmherr bereitgestellt hat und damit schon zu einer positiven Atmosphäre und Willkommenskultur beitrage.
Rund 30 Mitglieder aus dem Queer-Mitarbeiter-Netzwerk bei Audi haben dieses Jahr erstmals beim CSD in München teilgenommen – die Gruppe ist auch am 21. September in Ingolstadt dabei. (Foto: AUDI AG)
„Wir wollen die bunte Regenbogenparade nicht einfach nur an uns vorbeiziehen lassen“, unterstützt Fraktionsvorsitzende Petra Kleine den CSD, „sondern sehen sie als Aufforderung, vor Ort hinzuschauen und zu entscheiden, wie wir die Gleichstellung – und Antidiskriminierung sichtbarer unterstützen können.“
Im Gleichstellungsbeirat und Jugendhilfeausschuss müssten diese Themen auch politisch Niederschlag finden, unterstreicht Barbara Leininger, und möglichst solle man dazu mit den LGBTIQ*-Gruppen ins Gespräch kommen, um gemeinsam die queeren Angebots-Strukturen weiter zu entwickeln.
„Queer leben in Ingolstadt“ soll, so der Antrag der GRÜNEN, am 24. September im Gleichstellungsbeirat behandelt werden. Zudem soll die Verwaltung ein erstes Vernetzungstreffen oder einen „Runden Tisch Queer“ initiieren.
Und hier der Antrag im Wortlaut:
Queer in Ingolstadt
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
mit dem 1. Ingolstädter Christopher Street Day (CSD) am 21. September sind die Anliegen queerer Menschen mehr ins Blickfeld der öffentlichen und politischen Aufmerksamkeit ge- rückt. Neben dem positiven Effekt, dass Ingolstädter*innen erstmals nicht in andere Städte reisen müssen, um an einer solchen Veranstaltung teilnehmen zu können, sollten auch Stadtverwaltung und Kommunalpolitik diese Interessen aktiv aufnehmen. Das ist sicherlich eine der Wirkungen, die sich die Veranstalter*innen eines CSD erwarten.
Ohne Zweifel wäre es wünschenswert, die Anlaufstellen für LGTBIQ* in Ingolstadt und in der Stadtverwaltung sichtbarer zu machen und wohl auch, sie in der Stadt personell zu stärken. Ziel sollte sein, dass wir in Ingolstadt – also vor Ort und nicht in entfernten Großstädten – Angebote zur Beratung oder Vernetzung machen und dass in der Stadtverwaltung und ihren Einrichtungen queer-sensibel gearbeitet wird.
Dafür möchten wir Sie in einem ersten Schritt bitten, in den Fachausschüssen einen Über- blick zu geben, wo und wie die LGBTIQ*-Themen aktuell angesiedelt sind, wie queere Themen in Aufgabenbeschreibungen formuliert sind und wie unsere Anlaufstellen angenommen werden.
Welchen Bedarf sieht die Verwaltung selbst – für sich, bei freien Trägern?
Zudem sollten wir den CSD zum Anlass nehmen miteinander, auch mit den LGTBIQ*-Gruppen ins Gespräch zu kommen und gemeinsam die queeren Strukturen in Ingolstadt weiter zu entwickeln.
Wir stellen dazu
1. folgenden Antrag zur Tagesordnung für die Sitzung des Gleichstellungsbeirates am 24. September 2019.
„Queer leben in Ingolstadt“ soll bitte auf die Tagesordnung genommen und ein kurzer, erster Überblick zu den Angeboten gegeben werden, die es aktuell gibt. Zudem eine Einschätzung, wie wir die Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsziele für LGBTIQ* besser und sichtbarer unterstützen können.
Der TOP soll bitte auch in die Tagesordnung der Ausschüsse für Soziales und für Jugendhilfe aufgenommen werden.
Wir schlagen zudem vor und bitten
2. die Verwaltung, sie möge einen offenen Austausch anstoßen, z.B. über einen runden Tisch QUEER oder eine Vernetzungsveranstaltung. Beteiligt sein sollten u.a. Vertreter*innen der Stadtverwaltung, von Fachstellen und Netzwerken, freie Träger, LGBTIQ*-Gruppen. Ziel soll sein, sich über Angebote und Bedarf zunächst auszutauschen und die weitere Entwicklung anzustoßen.
Stadtratsfraktion Ingolstadt: Petra Kleine Fraktionsvorsitzende –
Barbara Leininger Stadträtin – Christian Höbusch Stadtrat – Dr. Christoph Lauer Stadtrat www.gruene-ingolstadt.de