Ingolstadt im Visier von Apple
Jetzt schickt auch die Firma Apple ihre Kamerafahrzeuge durch die Welt, um sogenannte „Fahrzeugumfelddaten“ zu erfassen. Sprich: Gefilmt wird, was nicht bei drei auf (oder besser hinter) den Bäumen ist. Laut Bayerischem Landesamt für Datenschutzaufsicht plant das US-amerikanische Unternehmen, die öffentlichen Straßen im Stadtgebiet Ingolstadt im Zeitraum zwischen 2. und 4. September abzufilmen. Zum technischen Ablauf teilt das Landesamt mit: „In den Fahrzeugen sind neben den Kameras und Sensoren auch Computer verbaut. Die Aufnahmen werden mittels starker Verschlüsselung nach Stand der Technik (AES-Verfahren) im Fahrzeug verschlüsselt und danach auf den Festplatten gespeichert. Die verschlüsselten Daten werden erst bei Apple in den USA wieder entschlüsselt und weiterverarbeitet. Vor Weiterverarbeitung der Daten durch Apple werden Gesichter und KFZ-Kennzeichen verpixelt ("Blurring").“
Widerspruch gegen Aufnahmen möglich
Als die Firma Google für ihren Street View Dienst die Region Ingolstadt erfasste, regte sich in Ingolstadt Widerstand gegen den „organisierten Angriff auf die Privatsphäre“. 700 Einwohner hatten gegen die Veröffentlichung von Bildern Widerspruch eingelegt, die entsprechenden Formulare wurden in der Google-Zentrale in Hamburg an das Unternehmen übergeben. Auch etliche Kommunen legten Protest gegen das Abfilmen öffentlicher Gebäude ein, so auch die Stadt Ingolstadt (inkl. Stadtratsbeschluss). Danach folgte Microsoft und nun ist es also mit Apple ein weiterer US-Konzern, der öffentliche Straßen mit einem Kameraauto befährt und Aufnahmen der Umgebung macht. Und auch hier gibt es die Möglichkeit, Widerspruch gegen Aufnahmen einzulegen.
Dazu teilt das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht mit: Betroffene Personen haben aufgrund der gesetzlichen Vorgaben einen umfangreichen Informationsanspruch über Art und Zwecke der Kameraufnahmen und können der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten widersprechen. Dies auch jetzt schon, obwohl diese (noch) nicht über das Internet abrufbar sind. Dies betrifft bspw. die unverpixelte Darstellung der eigenen Häuserfront.
Diesbezüglich bietet Apple folgende Kontaktmöglichkeiten an:
1. Email mit Widerspruch
Auf der Apple-Webseite maps.apple.com/imagecollection ist die Mail-Adresse MapsImageCollection@apple.com angegeben.
2. „Problem melden“-Feature von Apple-Maps:
Der Apple-Dienst Maps besitzt passend zu einem konkreten Standpunkt den Menüpunkt „Problem melden“
3. Datenschutzformular von Apple
Unter www.apple.com/de/privacy/contact gibt es das allgemeine Formular für Datenschutzfragen, die an das Apple-Datenschutzteam weitergeleitet werden
4. Briefpost
Per Brief an folgende Anschrift schreiben:
Apple Distribution International
Data Protection Officer
Hollyhill Industrial Estate
Cork
Irland
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Landesamtes für Datenschutzaufsicht: https://www.lda.bayern.de/de/thema_apple_kamerafahrten.html